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Canada Days 2000

 

10. Tag: Samstag, den 8.7.2000 - Gatineau Park, Ottawa

....Unser Platz liegt im schönsten Morgen Sonnenschein, auch hier: Streifenhörnchen flitzen hin und her, nicht so zahm wie im Algonquin Park, aber mehr. Es ist richtig heiß und wolkenlos. Dank der Acryldecke hat in der Nacht auch niemand kalte Füße bekommen, auch keine Mücke gehört oder gesehen... Wir sind in der Nähe von Ottawa und wollen zuerst nach Hull, der Schwesterstadt von Ottawa von Gatineau aus gesehen diesseits des Ottawa River ins “Canadian Museum of Civilisation”... Rafael redet heute nicht vom Angeln, so dass wir den Lac Philippe nur im Vorüberfahren erleben. 11.30 Uhr Highway 5 Richtung Hull / Ottawa - Abfahrt 1 auf der einen, 2 auf der anderen Karte ...zu spät ....plötzlich sind wir auf der Brücke und überqueren den Ottawa River, und sind schon in Ottawa, anhalten, auf die Karte gucken. Wir fahren auf die nicht weit entfernte Wellington Road... Regierungsgebäude, Parkplatzsuchen.....neben und hinter dem Regierungsgebäude sind dutzende Parkplätze leer, aber man darf nur mit “permission” parken, steht auf den Schildern... such, such...Wir stellen unseren Trailor an eine unauffällige Stelle und gehen los direkt zum Regierungsgebäude. Walter meint noch, die haben im Moment ja doch Sommerpause in der Regierung. Hier hat unser Handy auch endlich mal wieder ein Netz und wir können telefonieren. Es ist schön hier bei dem herrlichen Sommerwetter...Am Rideau Kanal sehen wir eine Brücke, auf der Fußgänger den Fluss überqueren nach Hull, wohin wir ja eigentlich zuerst wollten... Auf der anderen Seite des Ottawa River sehen wir auch das Gebäude, in dem wir das Museum vermuten. Wir schlendern, halten hier an und da an, setzen uns mal und essen ein Eis und gehen über die Brücke...viele Inliner sind hier unterwegs, wir sehen auch ab und zu die roten Sightseeing Busse und kommen zum Riesenvorplatz des Museums. Gerade fährt eine Hochzeitsgesellschaft vor mit tollen Autos ... roter offener Pontiac und ca. 10 m langer Luxuslimousine. Sie machen Fotos vor der tollen Kulisse des Ottawa River und dem Regierungsgebäude.Das Museum ist mehr als beeindruckend. In der Canadian Hall beginnt die Geschichte Canadas um 1000 mit der Landung der Wikinger, die ersten Europäer, die an der Nordküste Neufundlands an Land kamen...ein blonder „Wickie“ mit seinem Wikinger Boot gefällt mir besonders gut. Wie sie das wohl geschafft haben mit dem Boot von Norwegen hierher! Man sieht auf einer Karte, dass sie sich immer in Küstennähe bewegt haben, das ist eine Erklärung. Etliche hundert Jahre später kamen europäische Entdecker mit ihren gut ausgestatteten Schiffen und ihrem „know how“ im Fischfang und Handeln. Die Arbeit in einer Walstation mit all ihren Utensilien und Tätigkeiten wird dargestellt, das Leben im Bootsrumpf, Arbeit auf einer Werft, alles mit Geräuschen, als wäre man selbst bei den Geschehnissen dabei. Darüber wölbt sich wie echt ein blassblauer Himmel. Die Engländer und die Franzosen kommen ins Land. Das Farmleben in „New England“ wir dargestellt und auf dem „Place de la Nouvelle-France“ vor dem Wirtshaus wird von zwei Schauspielern eine historische Szene nachgespielt. Ein Mann und eine Frau streiten, einer spricht englisch und einer französisch, den Inhalt können wir erahnen, es geht um eine Heirat im Zusammenhang mit verschiedenen Kulturkreisen. Wir gehen weiter und meine beiden Männer werden von einem Holzfäller angesprochen, sie seien groß und kräftig, er könne sie im Oktober gut gebrauchen zum Arbeiten, 1 $ pro Tag sei doch nicht zu wenig...sie können es sich ja überlegen. Wir setzen unsere Zeitreise durch die Geschichte Canadas fort und machen Halt im 19. Jahrhundert, über die “Pacific Railway” wird berichtet. Ihr Bau wird in Filmausschnitten dargestellt, wir sehen sehen weite Steppen, die Rockies, das Leben in der Railway mit schönen Damen in schönen Etablissements, die Schinderei im Winter oder bei Talbrücken...Go West!...Aber genug ist genug, man kann nicht alles aufnehmen, in Calgary machen wir mit der Railway Schluss, gucken uns noch den Bahnhof an und weiter...Die Indianer Ausstellung in der unteren Halle gucken wir uns nur noch kurz an, dann reicht es. Als wir das Museum verlassen, wird die Hochzeitsgesellschaft immer noch fotografiert. Zwei heranwachsende Jungen in dunklen Anzügen werden schon ungeduldig und streiten herum...Wir müssen auch zwischendurch mal die heißgelaufenen Füße kühlen und gehen über die Brücke zurück nach Ottawa und bekommen noch eine Vorstellung besonderer Art: fünf Motorboote mit vielsagenden Namen wie “C´est l vie”, “dream”, “Cool Fourplay”, “Kid Hawk”....werden durch mehrere Schleusenkammern vom Rideau Kanal in den Ottawa River heruntergeschleust. Die Schleusentore werden mit Seilwinden betätigt. Die kleine Brücke, über die wir gerade gegangen sind, ist jetzt zur Seite geklappt, wir sehen uns das interessante Geschehen an, viele andere Leute tun das auch. Der Rideau Kanal verläuft mitten durch Ottawa und ist eine richtige Touristenattraktion, er verbindet von Kingston kommend den St. Laurence Strom mit dem Ottawa River.In der Fußgängerzone will Rafael in einem bookstore nach Lesestoff gucken, es ist schwierig, alles in englisch. Dann gehen wir noch ins Informationszentrum und trollen uns langsam zum Auto ...und...kein Knöllchen, zwischenzeitlich stehen hier eine ganze Menge Autos und Campmobile. Wir fahren über die Wellington St. weiter bis zur nächsten Brücke über den River und versuchen, wieder auf die 148 entlang des nördlichen Flussufers zu kommen, das gelingt uns auch, bei Metro kaufen wir noch ein paar Lebensmittel ein ... und was Wunder, hier gibt es sogar Wein im Supermarkt, natürlich französischen, wir nehmen zwei Flaschen Rotwein mit.....und fahren weiter, um einen Campingplatz zu suchen. Es hat sich immer bewährt, wenn wir Campingplätze in Provincial Parks aufsuchten. Auf unserer Québec-Karte ist bei dem Ort Plaisance einer eingezeichnet, gut 30 km östlich von Ottawa, Richtung Montréal. Wir haben einen schönen großen Platz, natürlich wieder am Wasser, diesmal mit freier Sicht, mal nicht im Wald. Eine Familie mit vielen Kindern, können auch mehrere Familien sein, hat zwei Campingplätze besetzt, auch den uns zugewiesenen. Als wir ankommen, räumen sie sofort, fahren die Autos weg und tragen eine Sitzgruppe herüber. Sie sind unwahrscheinlich laut. Nach einer Weile kehrt plötzlich Stille ein, sie sind verschwunden, hatten wohl nur Picknick gemacht. Wir machen wieder unser Feuer und sitzen noch im Dunkeln draußen, da sehen wir eine ganze Menge Glühwürmchen herumfliegen... Heute müssen wir eine grundlegende Entscheidung bezüglich unserer Weiterreise treffen. Wenn wir noch nach Québec und zur St. Lorenz Strom-Mündung wollen, was wir eigentlich geplant hatten, kriegen wir Zeitstress. Wir entscheiden morgen nach Montréal und dann entlang des St. Laurence Stromes wieder in westliche Richtung zu fahren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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