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7. Tag: Mittwoch, den 5.7.2000 - Algonquin Provincial Park Canisbay Lake Campground bei km 25, die Nacht war kühl, aber die Sonne scheint und der Himmel ist blau. Trotz des ein wenig kühlen Windes baden wir im See. Nach dem Frühstück bemühen wir uns erst beim Office um einen Platz mit Wasser und Strom und fahren auf dem Highway 60, dem “Parkway Corridor”, 10 Kilometer zum “Portage Store” bei km 15 am Canoe Lake, wo auch das Canoe Centre ist. Wir kaufen Hüte für Walter und mich zum Schutz gegen Sonnenstich, Rafael hat seine Kappe dabei und braucht keinen Hut.... dann gehts los: Canoe mieten für 4 Stunden, Schwimmwesten anlegen, “Rettungsdöschen” ins Boot, ein nettes Mädchen von der “Staff” gibt uns noch eine Einführung ins “Stochern” und sagt uns, wer wo sitzen muss: Walter hinten, Rafael vorne auf den Sitzstegen und ich als Leichtgewicht in der Mitte auf einem Sitzkissen. Ich bin richtig froh, dass ich nicht so hoch sitzen muss wie die beiden. Rafael kommt von dem Gedanken nicht los, dass er heute unser Abendessen angelt, wie er es in seinem Angelheft gelesen hat, wo es hieß “...und dann ziehen sie sich ihr Abendessen an Land”. Im Portage Store gibt es alles Zubehör, in einem Kästchen für 3 $, schön sortiert, es gibt auch ein Fach für sein Tashenmesser, er hat alles im Boot. In den ersten zwei Stunden sind wir nur damit beschäftigt, mit dem Canoe klarzukommen, zumal es zwar sonnig, aber windig ist und von spiegelglatter Wasseroberfläche keine Spur. Außerdem sind auf dem “Canoe Lake” Motorboote erlaubt, an die Wackelei müssen die beiden auf ihren erhöhten Sitzen sich erst gewöhnen, ich habs da ja auf meinem “Kindersitz” besser. Wir dürfen nicht irgendwo an Land gehen, sondern nur an einer bestimmten Stelle, die auf einem Plan, den wir auch bekommen haben, verzeichnet ist. Wir schippern in kleine Buchten, um einige kleine Inseln herum, nach kurzer Zeit ist die Anlegestelle nicht mehr zu sehen, das macht mich ein bisschen unruhig. Wir diskutieren, an welcher Stelle wir denn nun an Land gehen können. Schließlich haben wir die Stelle gefunden, trauen uns aber nicht zu “landen”. bei dem “Wellengang”. Nachdem wir das Landemanöver aufgegeben haben, wirds plötzlich ruhig und entspannt. Wir machen gar nichts mehr und lassen uns treiben, ... Rafael fängt an zu angeln... ohne Erfolg. Walter sorgt nur noch für die Richtung, das heißt eigentlich stochert nur noch er. Herrlich! Als wir nach dreieinhalb Stunden wieder an den Anlegestegen wohlbehalten ankommen, geht gleich die Angel wieder ins Wasser und siehe da, eine Muschel hat “angebissen”. Mit Mühe kriegt Rafael sie vom Haken und wirft sie wieder ins Wasser. Später kommen noch mehr “Angler”, ein Mädchen hat innerhalb kürzester Zeit einen heringgroßen Fisch am Haken. Die Mutter kommt gleich angelaufen und “versorgt” ihn...das gucke ich mir sehr skeptisch an...wenn ich das machen sollte...nee!! Rafael meint, die müssen bessere Köder haben, geht und fragt einen angelnden Papa, der sagt “worms” und schenkt ihm einen worm. Er muss sich erst überwinden den worm auf den Haken zu spießen, wäscht sich immer zwischendurch die Hände im See, aber dann zappelt der “worm” an der Angel. Als er die Angel ins Wasser gleiten lässt, nicht schmeißt, aus Angst, der “worm” könnte schon vorher abfallen, kommen gleich ziemlich große Fische und fressen den “worm”. Na ja.... Gleich rennt unser Sohn in den Portage Store und holt eine Dose mit “worms”, “keep them cool”, gab die Frau ihm noch mit auf den Weg, ich befürchte schon, sie landen bei uns im Kühlschrank! Das Angelfieber hat ihn gepackt, kein Durst, kein Hunger.. Walter und ich wollen langsam zum Campground, den neuen Platz mit Elektrizität belegen und Essen zubereiten, es ist schon gegen 18 Uhr, hier 6 Uhr und ich will sowieso keinen Fisch. Auf der Fahrt sehen wir plötzlich auf dem sonst so ruhigen Highway 60 viele Autos, Camper und Menschen am Straßenrand. Wir halten auch an und siehe da: eine Elchkuh und einige Meter entfernt etwas versteckt im Gebüsch ihr Baby, süß!! Sie suchen die von der Winterstreuung salzhaltigen Gewässer in der Nähe des Highways. Wir freuen uns und fotografieren sie natürlich wie alle anderen Zuschauer auch.Unsere neue Campsite ist auch zwischen Bäumen wie alle und noch schattiger, als der von gestern, darum erst Mal: Feuer anzünden, fast auf jeder Campsite ist ein Feuer. Rafael geht gleich wieder an den Cannisbay Lake angeln...7 p.m. soll er zum Essen kommen, tut er auch, hat wohl doch Hunger. Diesmal wissen wir schon vorher, dass die Nacht kalt wird und lassen im Camper nicht so viele Fenster offen.
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