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16. Tag: Freitag, den 14.7.2000 - Darlington, Niagara Falls
Heute wollen wir nach Niagara Falls. Da wir größeren Touristenrummel befürchten, reservieren wir telefonisch beim “Niagara Glenview Tent & Trailor Park” für zwei Nächte einen Campingplatz. Wir hören in den Nachrichten, dass die Piloten von Air Canada streiken, außerdem ist schlechtes Wetter mit thunderstorms angesagt. Das Letztere kriegen wir schon bald zu spüren. Auf der 401 Richtung Toronto bei Whitby erleben wir einen heftigen Platschregen mit total schlechter Sicht und hohem Verkehrsaufkommen - nervig. Nach 15 bis 20 Minuten wird es wieder heller und die Sicht besser, der Verkehr mit vielen Trucks, Bussen und Trailern mit Booten bleibt zähflüssig und wird in Toronto dann dichter. Als wir endlich auf der richtigen Autobahn Richtung Hamilton sind, müssen wir tanken, also bei Etobicoke runter, bei Shell tanken und bei “Foodmaster” einkaufen. Beim Einladen der Lebensmittel erleben wir einen wolkenbruchartigen Regen und verbringen eine Weile im Camper, ehe wir weiterkönnen...dann wieder auf die Autobahn ...europäische Verhältnisse, nichts von der Gemütlichkeit, die wir in den vergangenen Wochen auf unserer Rundreise genießen konnten, aber da müssen wir durch, nur es kostet Zeit. Als wir Toronto hinter uns gelassen haben, wird es besser. Bei der Industriestadt Hamilton überholen uns große Trucks aus Calgary, Texas, Burlington...unser Tacho zeigt, dass wir mit dem Camper nun 2000 Kilometer gefahren sind. Wir fahren durch “Niagara on the Lake”, außer den berühmten schönen Häuschen fällt hier vor allem die andere Vegetation auf: hier gibt es Weinfelder, “Konzelman Winery” lese ich, Obstbäume, Hopfen, ich sehe Rosenbüsche und zum ersten Mal auf unserer Fahrt Stockrosen. Aber auch hier: keine Kübelpflanzen wie bei uns, wahrscheinlich wegen der kalten, langen Winter. Weiter auf dem “Niagara Parkway” nach “Niagara Falls”, gegen 4 Uhr halten wir auf einem “Outlook” Parkplatz an und haben einen schönen Blick auf die Landschaft mit dem Niagara River, wo er schon wieder ruhig durch die Landschaft mäandriert. Wir halten wieder ein paar Kilometer weiter am Feather Glen, hier beginnt ein Wanderpfad am Ufer des Niagara River. Nächster Halt ist am Whirlpool mit der Spanish Aero Car, einer Seilbahn, die dieses Strudelbecken überquert, ein Vorgeschmack auf die „donnernden Wasser...langsam tasten wir uns an die Naturgewalten heran.Unser Campingplatz liegt an der Viktoria Avenue und ca. 3 Kilometer von den “Falls” entfernt, sie ist leicht zu finden. Die Übernachtungskosten in Höhe von 42 $ pro Nacht sind fast doppelt so hoch wie auf den Campingplätzen bisher, wo wir immer 21-25 $ pro Nacht bezahlten, und die Plätze sind viel kleiner, das ist “Niagara”.Datür hat aber jeder Platz eigene Ver– und Entsorgung und betonnierten, ebenen Untergrund für die Trailor. Das ist neu für uns und auch ganz angenehm, oft genug hatte unser Camper auf den anderen Plätzen eine gewisse „Schieflage“. Tickets für den „People Mover“ gibt’s beim Office, lese ich groß geschrieben auf einem Schild am Toilettenhaus. Dieses Wort kannte ich bisher noch nicht.Hier in Niagara Falls wohnt ja einer unserer bei den „Hammer Huskies“ spielenden kanadischen Eishockeyspieler, mit dem wir uns unbedingt treffen wollen. Walter ruft Domecic Parlatore an, er kommt gegen 7 Uhr - Freude bei der Begrüßung, welcome usw... Vor ein paar Tagen waren zwei Teamkollegen von den „Hammer Huskies“ in Niagara, erzählt er, Molli,(Patrick Mollenhauer) und Sean Klaver, der andere kanadische „Import“ aus Stony Creek mit ihren Freundinnen. Heute Abend ist wie jeden Freitag Feuerwerk an den “Falls”. Domecic packt uns drei in seinen nagelneuen Honda und fährt mit uns in die “Downtown”, er hat Heimspiel, Parkplatz suchen und zahlen, für andere 5$ pro Stunde und mehr, kennt er nicht...Er führt uns an die wirklich gewaltigen “Falls”, die farbig angestrahlt sind und uns, die wir sie zum ersten Mal erleben, stark beeindrucken. Und das trotz der großen Menschenmenge, die schon an der Straße vor den Falls versammelt ist und Autos, Autos.....Das Feuerwerk beginnt in einer knappen Stunde. Wir sind übrrascht von der Größe der laut tosenden Wasserfälle...sehen die amerikanischen und die canadischen Horseshoe Falls, bleiben stehen unterhalten uns mit Domenic in seiner Sprache, was nach unseren Canada Days schon viel besser geht, hören einer Live Band zu, die an einem für alle sichtbaren erhöhten Platz Musik macht, das Feuerwerk ist toll und verbreitet über den Fällen eine besondere Atmosphäre...
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Domenic führt uns noch zur “Clifton Hill”, „The Street of fun at the Falls“, einer Straße mit Rummelplatz Charakter, nur mit Autoverkehr - Pizza- und Eisstände, Burger King, McDonald, riesengroße Frankenstein und Dracula, Guiness house, Wax Museum....und andere Kuriositäten Kabinette, die Menschen schieben sich nur so herum, einmal auf und ab, das reicht. Domenic bringt uns wieder zum Trailor. Für den nächsten Tag laden seine Eltern uns zu sich nach Hause zum Essen ein, wir sollen den Zeitpunkt bestimmen und was wir essen wollen...wir einigen uns auf 6 Uhr, er holt uns ab. Sein Angebot uns weiter alles zu zeigen in Niagara Falls wollen wir überdenken und uns ggf. telefonisch bei ihm melden, ansonsten 6 Uhr auf dem Campingplatz...
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