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Canada Days 2000

 

13. Tag: Dienstag, den 11.7.2000  -  Long Sault, Upper Canada Village

Herrliches Wetter, es fällt uns schwer den Campground Mc Laren Island im Lake St. Lawrence zu verlassen. Gegen 12.15 Uhr fahren wir los, einige Kilometer durch sonnige, ruhige Parklandschaft, kaum Verkehr bis zum Museumsdorf “Upper Canada Village” kurz vor Morrisburg. Upper Canada ist das heutige Ontario und Lower Canada das heutige Québec. Das Freilichtmuseum ist die datailgenaue Rekonstruktion eines Dorfes um 1860, das nach 1954 dem Bau des “St. Lawrence Seeways” zum Opfer fiel. In stellen “Dorfbewohner” stellen in zeitgemäßer Kleidung das damalige Alltagsleben dar.Viele große und kleine Besucher sind hier unterwegs, was aber nicht weiter stört, denn es ist wirklich interessant. Wir halten uns erst Mal eine Weile in der Mill Road auf, wo mit Wasserkraft gewebt, Korn gemahlen und Holz gesägt wird. In weiteren Gebäuden wird Brot gebacken, Käse hergestellt, Zeitungen gedruckt, im “Hardware Store” vom kleinen Töpfchen bis zum Schaukelpferd alles Erdenkliche verkauft, es wird Kleidung für alle Anlässe hergestellt. Natürlich darf der “Blacksmith” nicht fehlen, der Nägel und Wagenreifen für die auch im Dorf herumfahrenden Pferdewagen und -kutschen herstellt.Auf einer Farm wird gerade “Heu gemacht” und eingefahren, eine Familie schwarzer Schweine läuft zwischen den Besuchern und ein “Dorfbewohner” führt ein heute geborenes Kälbchen herum. In der kleinen Schule setzen wir uns erst mal wieder, aber nicht, wohin wir wollen, sondern männliche Wesen rechts und weibliche links von der strengen Lehrerin, die an ihrem Pult sitzt und erst mal einen kleinen Jungen “diszipliniert”, der sich nicht an ihre Anweisungen hält.Er muss aus einem Korb ein Stück Kaminholz holen, sich neben sie stellen und das Holz auf den ausgestreckten Armen halten. Das verstärkte zeitgemäße “punishment” erklärt sie lieber nur. Im klimatisierten Restaurant im selbstverständlich historischen Gebäude stärken wir uns und zum Abschluss gehts wieder in den Gift Shop, in dem wir ein in der “Bakery” des Dorfes gebackenes Brot kaufen, das wir dann sofort anschneiden - lecker !! Danach die Straße Nr. 2 in westliche Richtung entlang des nördlichen St. Lawrence River Ufers mit Blick auf das U.S.A. Ufer...Orte, wir durchfahren die Orte Iroquois, Cardinal, Blue Church - nach einer kleinen blauen Kirche an der Straße benannt - , in einem hübschen Städtchen namens Brockville halten wir an, Rafael sucht einen Angelladen. Wir finden einen Laden, der fast alles zu absolut günstigen Preisen hat, auch sehr günstige Angeln, nicht teurer als das Ersatzteil, das er eigentlich nur brauchte. Wir kaufen auch noch etliche andere Dinge, z.B. Kodakfilme, die hier viel billiger als anderswo sind. Dann fahren wir auf den „Parkway 1000 Islands“ und nehmen den ersten ausgeschilderten Campingplatz in der Nähe der Brücke in die U.S.A.. Das Wetter ist immer noch traumhaft, wir haben einen Platz direkt am Wasser, wir stehen zwar abschüssig, was Walter erst nicht einsehen will, aber die Mehrheit setzt sich durch. Nicht weit entfernt gibt es auch einen Bootssteg, von dem aus geangelt wird. Somit ist Rafael wieder beschäftigt. Der Platz hat nur einen Nachteil, für den er aber nichts kann: die Nachbar Campsite ist bewohnt von zwei Leuten, die totale Liebhaber von Country Musik sind, sie hören die Musik in Jahrmarkt Lautstärke. Zuerst hoffen wir, dass es eine vorübergehende Erscheinung ist. Als aber nach längerer Geduldsphase unsererseits beim Abendessen immer noch die Country Songs überlaut tönen, gucken wir uns an, einer sagt: „Nervt euch das eigentlich auch?“, geht Rafael hin und bittet die Musik ein wenig leiser zu stellen. Der Mann sagt freundlich: “Yes I turn it down!” und macht es gleich - angenehm!!! Nur die Frau guckt ein wenig irritiert zu uns herüber, damit kann ich leben.

 

 

 

 

 

 

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