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12. Tag: Montag, den 10.7.2000 - St. Thimotée, U.S.A., Long Sault Parkway Der Tag beginnt mit einem Besuch beim Marché “Tradition”, wo Rafael Frühstück, vor allem leckere Croissants einkauft. Auf einem Parkplatz übernachten findet er plötzlich total gut, will er jetzt öfter mal machen, die Autogeräusche von der Straße haben ihn nicht gestört. Wir erzählen ihm aus früheren Jahren von einer Übernachtung in unserem Campingbus auf dem Parkplatz des touristisch überlaufenen “Mont Saint Michelle” in der Normandie mit Bébé Rafael, wo uns ein Parkwärter morgens gegen 10 Uhr mit lautem Klopfen weckte. In Erwartung eines Konfliktes waren wir froh, als er nur ein paar Francs Parkgebühren kassieren wollte. Jetzt kommts wieder: warum habt ihr den Campingbus verkauft??? ....... 10:30 Uhr sind wir reisefertig, die Sonne zeigt sich wieder und auf der 132 am südlichen Ufer des St. Lawrence River fahren wir in Richtung U.S.A Frontière, wir wollen mal einreisen, wenn wir schon so nah sind. Unterwegs sehen wir Orte mit schönen Wohnvierteln und Ferienhäusern, einen Jachthafen, Golfplatz und schöne Landschaft am südlichen Ufer des St. Lawrence River, der hier ein breiter Strom ist. Nahe der U.S.A. Grenze sehen wir dünn besiedeltes Farmland. Wir fahren in Richtung “Fort Covington”. An der Grenze lassen sie uns ohne amerikanische Dollar nicht rein. Walter muss zu einem amerikanischen Store fahren und welche tauschen, während Rafael und ich bei der Grenzstation warten müssen. Als ich von der Toilette komme, sagt der Grenzmann: “Ma´m?” Ich soll reingehen. Nein danke, sage ich, ist nicht nötig, ich kann draußen warten. Er meint, ich solle was mit meinem Pass klären...Ich gehe rein, in dem Raum hängt ein Foto von Clinton und noch zwei anderen Männern... das sitzt einer mit Pfeife und gibt mir einen Fragebogen, eine deutsche Version gibt er mir zum Besserverstehen dazu, aber auf der englischen muss ich ja oder nein ankreuzen, ob ich ansteckende Krankheiten habe, mit Drogen zu tun hatte, Spionage betrieben, ein Kind entführt hätte, ob mir schon mal die Einreise verweigert worden wäre und ob ich Arbeit suche. Als ich meine Nein-Kreuzchen gemacht habe, soll ich den Bogen für „Walter“, er spricht den Namen englisch aus, auch gleich ausfüllen, er muss dann nur noch unterschreiben.Nach all den Formalitäten und mit 40 amerikanischen Dollar in der Tasche ist die Einreise in den Staat New York kein Problem mehr. Wir fahren die Straße Nr. 37 und tanken bei der nächsten Tankstelle, Benzin ist hier nämlich noch billiger, als in Canada, weniger als 1 DM. Nach ca. 30 km fahren wir über die Canada Bridge nach Cornwell, nachdem wir im Dutyfree Shop an der Grenze noch zwei T-Shirts erstanden haben, jetzt waren wir zumindest mal in U.S.A., und die Einreiseformalitäten kommen uns dann bei den Niagara Fällen wieder zu Gute, wir können jetzt nämlich problemlos zwischen Canada und U.S.A. passieren - Campingplatz suchen, wir wollen nicht mehr im Auto sitzen! Auf den “Long Sault Parkway” finden wir den bisher schönsten Campingplatz unserer Reise. Der Parkway führt durch ein Naturschutzgebiet über elf kleine Inselchen im Lake St. Lawrence, wovon auf dreien großzügige Campingplätze angelegt sind.Wir bekommen einen Platz auf der McLaren Campsite, fast rundum Wasser und erleben einen herrlich ruhigen, sonnigen Nachmittag...sitzen draußen und lesen...Nach den zwei Städtetagen in Ottawa und Montréal ist das notwendig und entspannend. Rafael holt die Angel wieder raus und überprüft das Gewässer auf die Möglichkeit „Abendessen an Land zu ziehen“.Insgeheim dachte ich, nach dem Schock des zappelnden Fisches am Canoe Lake, den Papa wieder ins Wasser werfen musste, hätte er die Lust am Angeln verloren. Er hält sich längere Zeit auf dem Steg auf, wo auch noch andere Kinder mit Angeln beschäftigt sind. Es folgt ein warmer Sommerabend mit einem schönen Sonnenuntergang zwischen den Weiden am See. Heute gibt es Chicken Geschnetzeltes mit Zwiebeln, Kartoffeln, Brokkoli und Salat. Eine Flasche französischen Rotwein aus der Provinz Québec haben wir auch noch im Vorrat. Das macht stark für die “Upper Canada Village” bei Morrisburg, die morgen auf dem Programm steht.
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