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Samstag, den 7.10.2000 - Praialonga - Santa Severina - Crotone - Isola Capo Rizzuto

Heute ist einfach herrliches Wetter. Wir nehmen uns vor, mal eine weitere Strecke zu fahren. Erst einmal gehen wir ein paar Stunden an den Strand. Sonne, Brandung, kühler Wind von Nordwesten...aufgelöste Wolken...zwei Männer am Strand...eine Frau liest, ein Pärchen fährt mit einem kleinen Motorboot heraus, später holt der Mann es mit der Seilwinde aus dem Wasser.....Der Angler ist heute nicht da, ein Mann sitzt in der Sonne. Wir wollen mal eine kleine Tour ins Landesinnere machen, unser Ziel ist die Burg Santa Severina.
Wir fahren die SS 106 ein paar Kilometer in Richtung Catanzaro und mit dem Hinweis auf Cupro und Santa Severina fahren wir nach rechts in Richtung Landesinnere. Unterwegs sehen wir sehr viele Bereiche, die von dem tagelangen Regen der vergangenen Wochen durch tiefe Erosionsrinnen gezeichnet sind. An der einen und anderen Stelle der Straße sind auch noch die Spuren von “Fango”-Schäden zu erkennen. Überall muss der Schlamm von den Straßen beseitigt werden, das scheint ein Problem für diese Gegend zu sein. Die Burg Santa Severina und der umliegende Ort sind beim Heranfahren schon gut zu sehen, sieht wirklich malerisch aus, auf einen Berg gebaut, um den ganzen Berg herum. Es ist eine Anlage aus dem Mittelalter und vor einigen Jahren restauriert worden, sehr gut erhalten, es sind keine Ruinen, sie scheint das Erdbeben ganz gut überstanden zu haben. Es stehen viele Autos zu Füßen der Burg, aber von Touristen ist kaum etwas zu sehen. Etwas später entdecken wir, dass heute hier ein Empfang stattfindet, viele feingekleidete Menschen laufen herum und in einem Innenhof sind Köche dabei, ein schönes Büffet zu präsentieren. Walter kommt sich vor wie im falschen Film. Trotzdem schön diese Burg, gewaltig und imposant. Wir fahren auf einer anderen Straße zurück und kommen mal wieder nach Crotone, wollen es noch mal versuchen, vielleicht ein Eis essen. Wir parken in der Nähe des alten Hafens. Auf der Mole wird geangelt, ein junger Mann hat einen ziemlich großen Fisch gefangen, das muss Rafael sich erst einmal in Ruhe betrachten. Auf dem Weg zu einer Bodega, die wir vom Hafen aus gesehen hatten, entdecken wir eine Eisdiele. Drinnen ist nur ein Tisch und da sitzen die Freunde von der Bedienung dran, macht auch nichts, wir nehmen dann Hörnchen. Das Mädchen merkt natürlich gleich, dass wir der italienischen Sprache nicht mächtig sind und erzählt uns - in italienisch - dass sie mal in Deutschland war und zwar in Münster, war gut. Sehr nett trotz der Verständigungsschwierigkeiten. Auf dem Weg zum Auto decken wir uns noch in einem Gemüseladen für das Abendessen ein. Das Wetter ist immer noch herrlich. Wir fahren eine schöne Straße an der Küste entlang gegen die Sonne und kommen noch mal in der Nähe des Tempels mit der einsamen Säule am Capo Colonna vorbei. Bei Sonnenschein sieht die Landschaft ganz anders aus, viel schöner. Wir haben bei der Fahrt wunderbare Ausblicke auf die Küstenabschnitte, wirklich schön dieses Land hier. In Isola di Capo Rizzuto kaufen wir im Supermercato noch ein paar Flaschen Wein, den wir als Mitbringsel verwenden für den Fall, dass wir am Wochenende von Enricos Eltern eingeladen werden. Dann fahren wir in unser schönes Appartement. Gleich ruft Susanne an und verkündet uns, dass wir am Sonntag um 13:00 Uhr zum Essen eingeladen sind. Geht klar.

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