Von Germerode in Hessen nach Australien
From Germerode at Hessen (Germany) to Australia
Als ich am Sonntag früh diese Mail las, war ich erst einmal aus dem Häuschen. Verwandt oder nicht, ist doch egal, sagte ich mir, wir haben Namensvettern auf Kangaroo Island in Australien, die uns auf ihre Farm einladen. Klar reisen wir und klar kommen wir eines Tages, sagten wir uns. Doch zunächst einmal beantwortete ich die Mail, verwandt oder nicht, schrieb ich, ich freue mich über diese Mail und vielleicht sehen wir uns eines Tages. Vielleicht sind wir ja sogar verwandt, mein Schwiegervater beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der Erforschung der Ahnen der Hupfelds, der wird das feststellen, schrieb ich noch. Es dauerte einige Monate, bis er herausgefunden hatte, dass Peters Großvater Friedrich Wilhelm Hupfeld 1835 in Germerode am Meißner geboren ist und tatsächlich ein gemeinsamer Vorfahre ist. So sind wir also ganz entfernt verwandt. Jetzt war die Frage, wie und wann war Friedrich Wilhelm Hupfeld nach Australien gekommen? Im Staatsarchiv Marburg fanden wir die Auswanderungsakte des Bergmanns Johann Nikolaus Zimmermann, der im Jahre 1845 beim Kreisamt Eschwege für sich, seine Frau und zwei Kinder ein Auswanderungsgesuch nach Amerika gestellt hatte. Hier ist ein Auszug aus dem Protokoll über das Gesuch um Entlassung aus dem kurhessischen Untertanenverband.
When I read this mail on Sunday morning, I was very enjoyed. Relative or not, that's not so important, I said to myself, there a people on Kangaroo Island in Australia, who invite us to their farm. Yes, we travel, yes, we'll come some day, we said to ourselves. But first I answered the mail, relative or not, I wrote, I'm enjoyed of your mail and we'll see you some day. Perhaps even we are relatives, I wrote my stepfather is surching for the roots from the family Hupfeld since several years, I wrote, he'll find it out. It dured some months, than he found out, that Peter's grandfather was born in 1835 in Germerode at Meißner Mountain and is indeed an ancestor from us all. So we are relatives in a way. Now the question was, how and when was Friedrich Wilhelm Hupfeld come to Australia? In the National archives from Marburg we found the emigration documents from the miner Johann Nikolaus Zimmermann, who wanted to emigrat to America with his wife and two children. Here is a extract from the application to be rescued from being a subject from Kurhessen.
Auszug aus dem Protokolle Kurfürstliche Regierung der Provinz Niederhessen Kassel, den 15. März 1845 Nr. 701 Tabellarischer Bericht des Kreisamtes Eschwege betreff des Gesuchs des Bergmanns Johann Nikolaus Zimmermann nebst Familie zu Germerode um Entlassung aus dem kurhessischen Untertanenverband behufs Niederlassung in Nordamerika. Beschluß: Das Kreisamt, welchem das Protokoll hierüber vermittelt wird, hat dem Nachsuchenden das anliegende Entlassungs-Skript zu behändigen. Am 2.4.1845 wurde die Entlassungsurkunde ausgehändigt. 1. Vorlage zur Empfangnahme 2. Geschehen 25.4.1845 Wochenblatt Nr. 19 (Hessisches Staatsarchiv Marburg) |
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Eines der zwei Kinder, um deren Emigration Johannes Nikolaus Zimmermann sich bemühte, war Friedrich Wilhelm Hupfeld, der Sohn seiner Frau Anna Elisabeth, geborene Schülbe, die den jetzt zehnjährigen Jungen mit in die Ehe gebracht hatte. Das zweite Kind war der zweijährige Johannes Zimmermann, der gemeinsame Sohn von Johannes Nikolaus und Anna Elisabeth Zimmermann. Warum die Familie nicht nach Amerika, sondern nach Australien auswanderte, konnten wir nicht feststellen. Feststellen konnten wir jedoch, dass die Familie Zimmermann mit zwei Kindern am Sonntag, dem 25. Mai 1845 auf dem Schiff "Patel" in Bremerhafen ihr Heimatland verließ und am Donnerstag, dem 18. September 1845 nach 117 Tagen Überfahrt im Hafen von Adelaíde australischen Boden betrat.
One of the two children, for whom Johannes Nikolaus Zimmermann wanted the emigration, was Friedrich Wilhelm Hupfeld, the son from his wife Anna Elisabeth, born as Schülbe, who had brought the at that time ten year old boy, when they got married. The second child was the two year old Johannes Zimmermann, the son of Johann Nikolaus and Anna Elisabeth Zimmermann. We couldn't find out, why the family emigrated to Australia and not to America. But we found, that the family Zimmermann leaved their country on Sunday the 25th of May in 1845 on the ship "Patel" in Bremerhafen and arrived the port of Adelaide after a passage of 117 days on Thursday, the 18th of September in 1845.
Die folgenden Informationen fanden wir unter / We found the following informations under:
http://www.teachers.ash.org.au/dnutting/germanaustralia/d/chron/d-chron2.htm
1845 Am 18. September erreichte das Auswanderungsschiff Patel Adelaide aus Bremen, an Bord waren Deutsche, und unter ihnen einige erfahrene Bergarbeiter, die Arbeit in der sogenannten „Monster Mine“ (eine Kupfermine) in Burra suchten. Unter den Bergarbeitern war der Bergwerksaufseher und Minenmanager Ey, und Georg Ludwig Dreyer und sein Sohn Georg, die von der Bergwerksfirma beschäftigt wurden, um das Kupferschmelzen in Burra zu organisieren und dort ein Schmelzwerk zu errichten. Dr Ferdinand von Sommer, ein deutscher Mineraloge, der aus NSW gekommen war, wurde für drei Monate für ihn eingestellt, während Ey Englisch lernte. Die Kombination von deutschen Aufsehern und Bergarbeitern aus Cornwall (im Südwesten von Großbritannien) war nicht erfolgreich. Die Besitzer der Mine gingen zu dem Bergwerkssystem Cornwalls über. Dennoch waren im April 1851 etwa 80 der 427 Bergarbeiter in den Minen von Burra Deutsche, die Bergwerkserfahrung im Harz (ein deutsches Mittelgebirge, bis 1000 Meter hoch) hatten. Die anderen waren hauptsächlich aus Cornwall in England. Im Harz in Deutschland gab es Minen, die Blei und Silber seit Jahrhunderten produzierten. Ab 1825 wurden Mineralien aus den Minen von Süd-Amerika in Europa sehr billig verkauft, was viele Harz-Bergarbeiter arbeitslos machte. Viele dieser Leute wanderten aus, um Arbeit zu finden. Die deutschen Bergarbeiter, die nach Südaustralien reisten, arbeiteten in Minen in Glen Osmond, Kapunda und Burra. |
1845 On 18th September the emigrant ship Patel arrived at Adelaide from Bremen bringing Germans, including experienced miners who got work at the "Monster Mine" (copper deposits) at Burra. They included the mining Captain (superintendent) Ey, and Georg Ludwig Dreyer and his son Georg, who were employed to organise the smelting at Burra and to build a smelting house there. Dr Ferdinand von Sommer, a German mineralogist who arrived from NSW, was employed as superintendent for three months while Captain Ey was learning English. The combination of German officials supervising Cornish miners was not successful. The mine owners changed to the Cornish system of mining. Nevertheless, in April 1851 approximately 80 of the 427 miners working in the Burra mines were Germans who had experience of mining in the Harz mountains. The others were mainly Cornishmen. In Germany's Harz Mountains were mines that had produced lead and silver for hundreds of years. From 1825 onwards, metals from mines in South America were sold cheaply in Europe and put many of the Harz miners out of work. Many of these people emigrated in order to find work. The German miners who went to South Australia worked in mines at Glen Osmond, Kapunda and Burra. |
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Frau Marie Thérèse Haemers Van-Roey, die in Australien eine Freundin namens Lynette Hupfeld hat, fand Pressemitteilungen und Zeitungsartikel, die nach der Ankunft des Schiffes "Heerjeebhoy Rustomjee Patel" in der Tagespresse von Adelaide erschienen.
Marie Thérèse Haemers Van-Roey, who has an Australian friend namen Lynette Hupfeld, found articles and informations, that were published in the newspapers from Adelaide after the arrival from the ship "Heerjeebhoy Rustomjee Patel".
First article: passengers and imports
Zeitungsartikel, Rubrik Importe
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Erster Zeitungsbericht: Passagierliste und Importe Adelaide Shipping / Schiffsnachrichten
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Second article - extracts Adelaide, Saturday, 20th of Septembre 1845 The "Heerheebhoy Rustomjee Patel" from Germany
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Zweiter Zeitungsbericht - Ausschnitte Wir geben die Ankunft der lang erwarteten „Heerheebhoy
Rustomjee Patel“ aus Bremen bekannt, mit 262 Deutschen Einwanderern, nach
einer Reise von 117 Tagen von Hafen zu Hafen. Ihre Überfahrt war durchweg
angenehm und glücklich, mit Ausnahme von vergangenem Sonntag, als das Wetter
so rau und stürmisch, dass das Schiff starke Schlagseite hatte und selbst
die Matrosen zugaben, dass sie für einige Stunden in einer beträchtlichen
Gefahr waren. |
Janette Hupfield from Australia at Hamm and Münster in June 2006
Meißner Juni 2006
Germerode März -Mai 2005
Meißner März - Mai 2005
Wanderung auf dem Hohen Meißner im Mai 2004