frühen JahreViele sind hier vorbeigegangen
An diesem alten Gemäuer
Viele sind jetzt nicht mehr da
Die damals jung waren
Leben längst nicht mehr
Die damals noch gar
Nicht da waren
Sind jetzt schon alt
Viele sind vorbeigezogen
Machen jetzt Sachen, die andere
Früher gemacht haben
Sehen die Dinge anders
Tun so als wäre vor ihnen
Nichts gewesen
Der junge Fluss
Wirbelnd sprudelnd springend
Voller Freude an der Gischt und
Am lauten Plätschern
Ist nicht mehr so leicht
Vieles hat er aufgenommen
Wenig konnte er abschütteln
Jetzt muss er manchmal die Augen schließen
Und sich sagen das ist zu schwer das kann ich
Nicht mehr aufnehmen
Der seinerzeit junge Wirbelwind
Ist zerzaust und ratlos
Zurückgeblieben
Muss erst mal sitzen bleiben
Und gucken und staunen
Muss gucken
Wenn er genau hinguckt
Erkennt er die Ratlosigkeit
Und Irrtümer seiner
Die Kiesel sind mitgewandert
Abgeschliffen inzwischen
Rund und glänzend in vielen Farben
In der Sonne glitzern sie besonders schön
Jeder hat eine Geschichte
Wenn man ihn vorsichtig herausnimmt
Erzählt er sie sofort
©Renate Hupfeld