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Covergestaltung: Tom Jay

Mal reinschauen? Hier ist ein Blick ins Buch mit Leseprobe ► http://goo.gl/1AIWS

 

 

 

 

 

 

Kurzbeschreibung

33 Geschichten aus Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. In „Wenn wir von Liebe reden“ liegen Glück und Drama, Klarheit und Verirrung dicht beieinander. Da ist die Brücke von Jung nach Alt, von Eltern zu Kindern, von der Aristokratin zum Revolutionär und von den Lebenden zu denen, die für immer gegangen sind. An alltäglichen und an bizarren Schauplätzen findet die außergewöhnliche Begegnung statt und die Affekthandlung aus Eifersucht. Es geht um den fatalen Spätschaden nach traumatischen Kriegserlebnissen, die Straftat als Folge früher Vernachlässigung und den glücklichen Moment, in dem ein neues Leben beginnt.

 
       
       
  Inhalt    
       
 

Wenn wir von Liebe reden

Loser

Er ist grün

Holly und die Second

Destiny

Das weiße Flackern

New York, New York

Mister Fitch

Am Strand

Neues Projekt

Lisa am See

Hammamunga

Tarnhose und Ramazotti

Jans Vater

Markus

Novemberblues

Sandmann

Havanna

Trollbusters

Ruhe gibt es nicht

Sieben

 

 

Hexenadvokat
(In einer kleinen Stadt  in der Nähe von Frankfurt am Main - 1597)


Fliegen
(
In einer württembergischen Reichsstadt um 1770)


Rebellen

(Schubart und Schiller  auf der Festung Hohenasperg - 1782)


Proven
çalische Leichtigkeit
(Provencereise – 1844/1845)


Rückreise auf der Route Napoléon
(Durancetal und Col Bayard – Mai 1845)


La Grande Chartreuse
(Ausflug zum Kartäuserkloster bei Grenoble – Mai 1845)


Predigt auf der Grotenburg
(Wanderung zum Hermannsdenkmal bei Detmold – Pfingsten 1846)


Revolution in Berlin
(Theodor Althaus in Berlin nach dem 18. März 1848)


Achtundvierziger
(Mit der Zeitmaschine aus der Zukunft in das Jahr 1848)


Malwida und die Märzgefallenen
(Malwida von Meysenbug in Berlin – April 1852)

Römischer Frühling
(Romain Rolland besucht Malwida von Meysenbug  in Rom – Mai 1890)

Grenzorte
(Franz Kafka und Milena Jesenská in Gmünd - August 1920)

 

 
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Taschenbuch http://goo.gl/1AIWS

 

   
   

Leseprobe

Graue Wolken zogen schnell, verdeckten den Mond und gaben ihn wieder frei. Er hielt es drinnen nicht mehr aus, ging hinaus an den Strand und lief am Wasser entlang. Das aufgewühlte Meer konnte das Brodeln in seinem Innern nicht übertönen.
Diese falsche Schlange. Alles hatte sie kaputt gemacht. Sein Leben zerstört. Weggeschmissen wie einen alten Fußabtreter. Ausgetauscht.
Ein Mann mit Hund kam ihm in der Dunkelheit entgegen.
Feinde, überall Feinde!
Kalt war es hier. Woher kam die Kälte?
Blonde Haare vor ihm. Weiße Turnschuhe. Eine Joggerin. Sie bemerkte ihn nicht. Er lief hinter ihr her.
Ich krieg dich, du verdammtes Miststück. Jürgen heißt der also. Nimmt der dir nicht die Luft zum Atmen, du Schlampe? Wie macht er das? Kann er dich besser ficken, du Nutte? So ist das also. Und was war auf Sylt? Als ich die Kinder nicht sehen durfte? Meinen Urlaub verschieben musste? Da war Jürgen doch auch dabei. Familie Sonnenschein auf Sylt, schöne Idylle. Und dieses Spielchen soll ich finanzieren, mit meinem Geld? Die Tour werde ich euch vermiesen. Gründlich! Er holte die Frau ein, machte einen Sprung und packte zu. Sie fielen in den Sand. Robert umklammerte sie. Doch sie war stark, drehte sich um und riss an seinen Haaren. Er packte ihre Arme und presste ihren Körper in den nassen Sand. Eine Welle zog ihn mit der Frau ins Wasser. Sie drückte ihn von sich. Er versuchte sie festzuhalten und ihr Gesicht unter Wasser zu tauchen. Sie schlug nach ihm, trat ihm kräftig zwischen die Beine und konnte sich losreißen. Den Schmerz spürte er kaum. Er kämpfte sich aus der Brandung auf den Sand und lief hinter ihr her. Doch sie war schon zu weit weg. In das Tosen hinein brüllte er ihr nach. „Lauf nur weiter mit deinen lächerlich weißen Turnschuhen, du mieses Stück. Das nützt dir gar nichts. Ich krieg dich doch.“

Die Kinder lagen immer noch friedlich in ihren Betten. Paul hatte seinen schwarzen Panther im Arm und Katharina ihren Schnuffelhund. Der Mond schien in ihr Zimmer, warf helle Streifen auf ihre Gesichter. Nein, nein, ihr kleinen Ungeheuer. So unschuldig, wie ihr da liegt, seid ihr nicht. Komplizen seid ihr, Werkzeuge eurer Mutter. Gut abgerichtet. Lange schaute Robert seinen Sohn an. War er nicht ein hübscher Kerl, wenn er schlief? Sah er ihm nicht sogar ähnlich? Schade, dass er so vergiftet war. Er beugte sich zu Katharina hinunter, strich ihr über das Gesicht und die seidigen Haare. Wie weich sie sich anfühlte. So warm. „Meine Süße“, flüsterte er. „Mein Augenstern bist du. Dich könnte ich richtig lieb haben. Nicht weinen, meine Kleine, nicht weinen.“

(aus "Am Strand")

 
     
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