Another day in paradise
Der Chevrolet schnurrte über die Alligator Alley in Richtung Westen. Die Kinder waren auf dem Rücksitz eingeschlafen. Florida. Hier war er weit weg von dem ganzen Stress. In dem Häuschen am Meer wollte er all den Ärger vergessen. Am nächsten Morgen saß Robert mit seinem Sohn Leon und seiner Tochter Katharina im warmen Sand unter einer Palme. Sie schauten den Pelikanen zu, faszinierend, wie die majestätischen dunklen Vögel in kleinen Gruppen flogen, ab und zu einer aus zehn Metern Höhe im Sturzflug herunter schoss und ins Wasser tauchte. Es waren nicht viele Menschen am Strand. Dafür umso mehr Vögel. Sie ließen sich nicht stören, als eine Joggerin ihre Bahn in der Brandung zog, nicht einmal, als eine Frau ihren Hund mitten durch einen Schwarm führte. Dieses Paradies gehörte ihnen und die Menschen durften an ihrem friedlichen Zusammenleben teilhaben. Trotzdem wollte eine rechte Urlaubsstimmung auch nach ein paar Tagen nicht aufkommen. Die Kinder blieben Robert fremd, vor allem Leon. Wie linkisch der ihn aus seinen Augenwinkeln immer im Blick hatte! Wie einen Fremdkörper. Das war seine Mutter. In allen seinen Bewegungen war sie. Dieser abschätzende Blick. Er registrierte alles, damit sie wieder Stoff gegen ihn hatte bei den Auseinandersetzungen um die Besuchsrechte. Ja, das war ihr Verbündeter im Kampf gegen ihn. Am Ende würden seine Kinder ihn gar nicht mehr sehen wollen. Und das wollte Verena doch erreichen. Nur als Unterhaltszahler wurde er noch gebraucht. Keine Chance. Katharina hatte ihren roten Eimer geholt und legte Muscheln auf den Tisch. „Papa, eigentlich bist du ja ganz nett. Aber der Jürgen sagt immer, du bezahlst nicht genug für uns.“ „Jürgen?“ Das traf ihn jetzt wie ein Schlag. .......
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